**Verspätungen und Millionenverluste: Die Deutsche Bahn in der Krise**
Die Deutsche Bahn steht am Abgrund: Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete der Konzern einen schockierenden Verlust von 760 Millionen Euro, während nur 57% der Fernzüge im Juni pünktlich fuhren. Die Lage ist alarmierend – die angestrebte Rückkehr in die Gewinnzone rückt in weite Ferne. Trotz dieser katastrophalen Zahlen betont Bahnchef Richard Lutz Fortschritte durch Sparmaßnahmen. Doch Kritiker warnen: Die Sanierung des maroden Schienennetzes allein wird nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen.
Das Überangebot an Zügen und der akute Personalmangel führen zu massiven Ausfällen. Stellwerke bleiben unbesetzt, die Instandhaltung ist unzureichend – die Betriebsqualität leidet. Immer mehr Reisende meiden die Bahn aus Angst vor Verspätungen und entscheiden sich für Regionalzüge, während der Güterverkehr weiterhin massive Verluste einfährt. Die EU hat die Quersubventionierung von DB Cargo untersagt, was die Lage weiter verschärft. Experten warnen: Ein funktionierendes Geschäftsmodell für die Frachtsparte ist nicht in Sicht.
Die neue Bundesregierung hat die Verantwortung übernommen und ein Bahnstrategiepapier angekündigt. Verkehrsminister Patrick Schnieder betont die Notwendigkeit einer Neuaufstellung. Bis zum Spätsommer sollen Leitlinien präsentiert werden, die den taumelnden Staatskonzern wieder auf Kurs bringen sollen. Doch während die Politik handelt, bleibt die Frage: Wie schnell wird sich die Situation für die Reisenden verbessern?
Eine Expertin der TU Berlin, Birgit Millius, äußert sich optimistisch, sieht jedoch die Herausforderungen in der Personalgewinnung und Digitalisierung. Der Druck auf die Bahn wächst, und die Zeit drängt. Reisende und Unternehmen halten den Atem an – die Zukunft der Deutschen Bahn steht auf der Kippe.